Hintergründe

456

Als junge Berufsmusikerin erfuhr ich am eigenen Leib, welch hohen Belastungen mein Bewegungsapparat ausgesetzt war: Ich erhob den Anspruch an mich, in der Lage zu sein, aus dem Stand sportliche Höchstleistungen am Instrument zu bringen. Dazu bemühte ich mich, mir auf der einen Seite die hohe Empfindsamkeit und künstlerische Sensibilität zu bewahren, erwartete auf der anderen Seite von mir, mit gnadenlos robustem Nervenkostüm auf der Bühne stehen zu können. Kein einfaches Unterfangen !
Was mir damals nicht klar war: Um langfristig auf der Bühne bestehen zu können, ist es unumgänglich ein stabiles Selbstwertgefühl zu entwickeln. Ohne innere Überzeugungskraft wird es nur schwer gelingen, die eigenen Potentiale unbeschwert zur Entfaltung zu bringen. Wenn wir es schaffen, unsere Gaben, unsere Kreativität mit Passion und Leichtigkeit zu verknüpfen und unseren Körper als Partner mit ins Boot zu nehmen, dann werden hoch gesteckte Ziele, Professionalität, Berufung und das Gefühl der Erfüllung verschmelzen können. Dann spornt Lampenfieber zu Höchstleistung an, statt als Bühnenangst hemmend auf den Auftritt zu wirken.
Im Gegensatz zu Sportprofis am Beginn ihrer Karriere stand mir als junger Musikerin weder ein Coach noch Trainer, kein Masseur oder Physiotherapeut zur Verfügung, der mir hätte helfen können, diesen enormen mentalen und körperlichen Herausforderung gewachsen zu sein. Mein Körper beschwerte sich denn auch bald. Es zeigten sich Schmerzen und Verspannungen, Bewegungsblockaden. Außerdem erschwerten Motivationsknicks meine Übeprozesse. Die ursprünglich ungebändigte Freude an der Musik wich immer öfter dem Gefühl von Frustration und Unzulänglichkeit. Ich war mir nicht mehr so sicher, ob ich eigentlich den richtigen Beruf gewählt hatte ...
Da ich diese Sackgasse aber nicht als unvermeidbare Nebenwirkung meines Musiker-Daseins akzeptieren wollte, habe ich mich schon bald für Körperarbeit und Heilberufe im weitesten Sinne interessiert. Nach Erfahrungen in Eutonie, Yoga, Feldenkrais und Alexandertechnik begegnete ich der Polarity, welche mir in ihrer Vielschichtigkeit sehr entgegen kam. Endlich stieß ich an jene Schichten meines Geistes, meiner Psyche und meines Körpers, die zu erzählen wussten, warum und wieso ihre Zusammenarbeit beim Musizieren nicht mehr reibungslos verlief. Spannende Jahre der Selbsterfahrung brachten mir am Ende die Freude am Musizieren zurück. Eine wunderbare Erweiterung stellte für mich dann die Arbeit mit Craniosacral dar. Schließlich ließ ich mich 2010/2011 in Prozess- und Embodimentfokussierter Psychologie, PEP® nach Dr. Michael Bohne ausbilden und 2014/15 zum Auftrittscoach. Im Frühling 2019 entdeckte mich (!) Innerwise - "Nimm dein Leben in deine eigenen Hände mit den Geschenken der Intuitiven Intelligenz".
Und als Tüpfelchen auf´s I begann ich am Ende die Ausbildung zur Trainerin in Sachen Schmerzprophylaxe nach Liebscher&Bracht (2018/19/20). Die Zertifizierung erfolgte imFebruar 2021 und wird von nun an alle zwei Jahre erneuert.
Es macht mir ungeheuren Spass, in meinem Studio Musiker*innen das anbieten zu können, was ich während meiner eigenen Laufbahn als Musikerin gut hätte gebrauchen können.

Zurück zu:
Über mich und meine Arbeit mit Musikern und Musikerinnen: https://www.andrea-scherer.com/%c3%9cber-mich-und-meine-Arbeit-mit-Musikerinnen-19.html
Curriculum: https://www.andrea-scherer.com/Curriculum-20.html

 
 
background
Diese Webseite verwendet ausschließlich essenziell wichtige Cookies die für den effektiven Seitenbetrieb notwendig sind. Mehr Infos hier: Datenschutzerklärung OK